Liebe SO!APART Insightler,
wie war der IHIF (International Hotel Investment Forum) diese Woche in Berlin? Einige von Euch waren dort, ich in diesem Jahr wegen anderer Projekte nicht. Aber was ich hörte, bestätigt meinen Eindruck der letzten Monate: Die Betreiber in der Hospitality sind guter - manche finden rosaroter – Dinge. Die Nachfrage ist weiter hoch und deshalb sind die steigenden Kosten noch abzufedern. Auch wenn Experten überzeugt sind, dass Inflation und Kostensteigerungen weitergehen und die Preise bis 2025 hoch bleiben.
Auf der anderen Seite ächzen die Kollegen in der Development-Abteilung, dass nichts geht. Und noch schlimmer bleibt die Stimmung bei den institutionellen Investoren. "Wir machen aktuell in Hospitality nichts mehr", sagte mir diese Woche ein großer "Insti" auf einer IHIF-Client-Dinner. Und ja, Serviced Apartments sind zunehmend smarter aufgestellt, ergänzte ein anderer, aber es fehlt ihnen an Track Record und Finanzkraft, um notwendige Sicherheiten, deren Höhe in Zukunft weiter steigen werden, zu stemmen.
Die Bedenken sind alle nicht neu, aber reißen nach wie vor einen großen Graben. Wir sollten hier weiter auf unser effizientes Konzept pochen, bei dem schon Hausaufgaben gemacht wurden, die vielen klassischen Hotels noch bevorstehen. So sehr die allgemeinen Betriebskosten steigen, so sehr sind Serviced-Apartment-Betriebe dann nicht betroffen, wenn sie vieles per se nicht oder in großen Mengen brauchen. Aber ja, die Kosten für die Mitarbeiter wachsen ins Unermessliche. Wo wenige sind, erhöht sich immer mehr die Erwartungshaltung, und so manches Mal entkoppelt sich das Geben und Nehmen. Aber das werden wir in absehbarer Zeit nicht ändern können.
Auf der anderen Seite profitieren wir auch gerade von der hohen Bewegung im Arbeitsmarkt. Denn die gewonnenen Mitarbeiter sollen und wollen in unseren modernen und flexiblen Hospitality-Produkten für einige Zeit wohnen. Und die angespannten Wohnungsmärkte durch durcheinander gekommene Immobilienmärkte leisten ihr übriges an Nachfrage in unserem Segment.
Man kann also diese schwierigen Zeiten auch in dieser IHIF-Woche drehen und wenden. Und wie Ihr wisst, schlage ich mich gern auf die Seiten der Optimisten, wenn sie denn nicht die Bodenhaftung verlieren. Die stolzen Marktzahlen des Segments, über die wir diese Woche die Presse informiert haben, stehen für sich und sollten uns den Rückenwind geben, den wir zweifelsohne brauchen.
In diesem Sinne: Bleiben wir zuversichtlich!
Ihnen ein schönes Wochenende,
Liebe Grüße,
Anett Gregorius