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Tempo und Trauer

Liebe SO!APART Insightler,

wie schwierig der Immobilienmarkt in den letzten Monaten geworden ist, spüren immer mehr in der langen Kette von nicht stattfindenden Developments. Unser Segment rückt hier im Moment als Alternative für Investoren aus anderen Assetklassen vermehrt in den Fokus. Wir haben damit offenbar Glück im Unglück, was sich aktuell in Kongressgesprächen zeigt, im Interesse an unserem Magazin SO!APART insight – und durch Player wie Alexander Lackner. Der Gründer von Neworld beschreibt in meinem neuen Podcast, wie Immobilien als Lebensphasenmodelle gedacht gerade den Zahn der Zeit treffen. Und dass hier kleinere Gemeinden oftmals offener und pragmatischer sind als Großstädte, die immer noch glauben, dass ihnen mit unseren Konzepten etwas weggenommen wird.

Für mich ist das klar auch ein Zeichen, wie wichtig für uns Ansprechpartner in B- und C-Destinationen geworden sind, um in Bauordnungsthematiken weiter zu kommen und wiederum den Dialog mit den Metropolen anders zu führen. Lasst uns hierzu nicht zuletzt in der Task Force weiter ansetzen.

Nächste Woche werden wiederum speziell in der Hotellerie Burak Ünver von Smartments Business, Constantin Rehberg von Lively und ich beim Hotelimmobilienkongress in Frankfurt in einem Panel unter Moderation von Stefanie Zimmermanns (Hotel Affairs Consulting) die Fahne für das Segment hochhalten. Zur Panel-Überschrift "Was Serviced Apartments so erfolgreich macht" werden wir zusammen sicher eine lange Kette an Argumentationen liefern können.

Doch bei allem weiteren, positiven Tempo im Business - diese Woche brachte für mich auch einen großen Moment der Schockstarre als Mensch wie Mutter mit sich. Ihr habt sicher von dem 15-jährigen Fußballer gehört, der bei einem internationalen Pfingstturnier in Frankfurt an den Folgen brutalster Gewalt gestorben ist. Meine Söhne und ihre Freunde haben viele Jahre in Berlin mit ihm in verschiedenen Vereinen Fußball gespielt und sind selbst völlig fassungslos, was ihrem Freund widerfahren ist. Er war ein wunderbarer junger Mensch, mit Träumen für das Leben, großer Leidenschaft für den Sport und einer Besonnenheit, die mich sprachlos werden lässt, ob der Gewalt, die an ihm ausgeübt worden ist. Auch unseren Kindern hätte das passieren können. Und ich frage mich: Was funktioniert im Miteinander nicht mehr, dass der Sport zu einer solchen Gewaltbühne wird? Warum wird hier blauäugig seit Jahren von der Politik oft nur zugeschaut? Sport soll verbinden und nicht Ventil für sämtliche Probleme sein. Ich hoffe inständig auf den Weckruf, den dieses Ereignis auslösen muss. Für mich hat er gerade alle Business-Sorgen, die wir haben oder nicht, in den Schatten gestellt.

Still möchte ich heute meinen Freitagsgruß beenden.

Bis nächste Woche,

Liebe Grüße,
Anett Gregorius