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Wird es mehr Regulierungen geben?

Liebe SO!APART Insightler,

unsere Apartmentwelt wird gebraucht. Das war für mich ein klares Fazit des 6. Jahreskongresses Temporäres Wohnen, welchen ich diese Woche wieder co-moderieren durfte. Denn bei aktuell 94 Prozent Auslastung in der gesamten Microliving-Welt, laut dem neuem Marktreport der Initiative Micro-Living, und 80 Prozent im Bereich Serviced Apartments, laut unserem Marktreport, ist die Apartmentwelt gefragt – und kann zugleich mit Preis- und Pipeline-Zuwächsen aufwarten. Welche Assetbereiche können das in diesen wirren Zeiten schon von sich sagen?
 
Zugleich aber unkten während des Jahreskongresses am Berliner Spreeufer auch manche Teilnehmer bereits, dass Mietpreisregulierungen für die wohnwirtschaftlichen Wohnen-auf-Zeit-Produkte kommen werden. Denn die angespannten Wohnungsmärkte sind zu nervös und Städte wie Berlin zu politisch-aufgeregt. Auch ich glaube, dass wir in gewisser Weise darauf gefasst sein müssen – und natürlich würde das keine Antwort auf die neuen, modernen Wohnformen und Wohnzeitphasen bieten. Wir wissen alle, dass sich die Politik und Kommunen spätestens jetzt - im Zuge leerstehender Kaufhäuser und Bürogebäude in den Innenstädten - neu in Stadtentwicklungsfragen aufstellen und viel mehr Know-how aneignen müssen.
Aber Vorteile könnte eine solche Regelung wiederum bringen, wenn diese nicht für neue wohnwirtschaftliche Wohnen-auf-Zeit-Projekte gelten würden, sondern nur für Vermieter, die der Mietpreisbremse mit ihren nun möblierten Produkten entgehen wollen. Neue Projekte könnten sogar infolge gestärkt werden, weil sie dem Markt keinen Wohnraum wegnehmen, sondern neuen bieten für Menschen, die nicht dauerhaft in der Stadt bleiben. Und auch und vor allem unsere gewerbliche Welt könnte profitieren, weil die Abgrenzungen zwischen den Produkten noch klarer werden und wir weniger in einen Topf geworfen werfen. 

Man kann also viel in die brühmte Waagschale werfen, weil viel in Bewegung ist. Lasst uns versuchen, hier weiter mitzugestalten. Wir entlasten klassische Wohnungsmärkte - das müssen wir noch glaubhafter und faktenreicher gegenüber den verschiedenen Interessensgruppen vertreten, ohne zu politisch zu werden.
 
Ihnen ein schönes Wochenende,

Liebe Grüße,
Anett Gregorius