Schon im Jahr 2014 hat HOTREC erstmals ein Positionspapier publiziert, als sich mit Sharing-Plattformen wie Airbnb & Co. ein "Schattenmarkt", wie es der Verband damals nannte, entwickelte. Ein neues Papier wäre nun notwendig geworden, weil sich über die Jahre die Risiken auch mit Blick auf eine exponentiell gestiegene Zahl an Kurzzeit-Vermietungen (STR) in Europa verschärft hätten. Der Dachverband des europäischen Hotel- und Gaststättengewerbes nennt als solche unlauteren Wettbewerb, Gefährdung der Verbraucher durch Sicherheitsrisiken, nicht gemeldete Steuereinnahmen und den zunehmenden Druck der Anwohner auf den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum.
Vorschläge für den EU-Entwurf
Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem verbindlichen Rechtsrahmen auf EU-Ebene zur Regulierung des Kurzzeit-Vermietungsmarkts, der voraussichtlich im Herbst 2022 als Vorschlag vorgelegt wird. Im Fokus stehen die Einführung einer obligatorischen Registrierung für STR-Gastgeber und neue Anforderungen an den Datenaustausch für Plattformen.
Im Vorfeld des Vorschlags empfiehlt der Verband in seinem Positionspapier, dass das neue EU-weite Registrierungssystem die Aufsicht der Behörden unterstützt. Die Datenweitergabe müsse im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung über klare und umfassende Anforderungen für Vermieter und Plattformen erfolgen, um auch die Erstellung von künftigen Statistiken zu ermöglichen. Kommunen sollten flexibel sein dürfen bei der Festlegung von Marktzugangsregeln, zudem der Datenaustausch für Steuererhebungen unterstützt werden und Gastgeber umfassend über ihre Meldepflichten informiert sein. Schließlich fordert HOTREC, dass die Sicherheit von Gästen und Angestellten durch die Anwendung vergleichbarer Sicherheitsstandards, wie bei regulierten touristischen Dienstleistern, in höherem Maße gewährleistet wird.
"Unser Bericht enthält klare Empfehlungen, wie eine künftige EU-Verordnung wirksame Regeln und Maßnahmen festlegen könnte, um die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen in der Branche zu unterstützen", kommentiert Ramón Estalella, Vorsitzender der HOTREC-Arbeitsgruppe Kurzzeitvermietung, das Papier. Es könnten zugleich nur gleiche Wettbewerbsbedingungen erreicht werden, indem regulierte Unterkünfte mehr Flexibilität und eine geringere regulatorische Belastung erfahren, so eine weitere Botschaft des Positionspapiers.