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Siemens bevorzugt nachhaltige Hotels

Der Trend zeichnete sich ab. Jetzt geht der Global Player Siemens in die Offensive und fordert bei der Hotelauswahl für Geschäftsreisen künftig regelmäßig Umweltdaten von den Anbietern ein.

Reisender bei Ankunft am Hauptbahnhof mit Gepäck.

Der Geschäftsreisemarkt tickt immer nachhaltiger: Weltweit agierende Unternehmen wie Siemens bevorzugen künftig Hotels für ihre Mitarbeiter, die nachweisbar gute Klima-Bilanzen aufweisen. © stock.adobe.com_Cara-Foto

Ab 2023 wählt Siemens seine Partnerhotels nach definierten Nachhaltigkeitsaspekten aus und orientiert sich hier an den Kriterien der Green Stay Initiative (GSI). Hotel- und Serviced-Apartment-Anbieter müssen danach das Unternehmen über ihre Klimabilanz informieren und diese mit entsprechenden Daten nachweisen. Siemens hat gemeinsam mit HRS die Kriterien entwickelt, die die Klimabilanz einzelner Hotels abbilden und diese so erstmals miteinandervergleichbar machen sollen.

Künftig müssen damit auch Serviced-Apartment-Anbieter dem Travel Management von Siemens jährlich Informationen über den Energieverbrauch, Wasserverbrauch und Abfall pro belegter Zimmernacht übermitteln. Mit diesen und weiteren Kriterien wird dann der CO2-Fußabdruck berechnet. Bis zu 80 Kriterien werden zur Messung und Bewertung herangezogen, wobei sich Siemens an anerkannten Standards wie dem Greenhouse Gas Protocol und ISO orientiert. Als Ergebnis werden dann im unternehmensinternen Buchungstool für Geschäftsreisen nachhaltig bewertete Hotels hervorgehoben und den Mitarbeitern vorgeschlagen.

50 Prozent liefern schon Daten

„Mit der Umsetzung können wir endlich eine Lücke schließen und unser Hotelvolumen so steuern, dass es uns dabei unterstützt, nachhaltiger zu werden", sagt Thorsten Eicke, Head of Global Mobility Services der Siemens AG. Bei seinen anderen Lieferanten in anderen Bereichen wie Mobilität hat Siemens mit dem Carbon Web Assessment bereits einen vergleichbaren Standard.

GSI ist Open-Source basiert, sodass auch andere Unternehmen sie nutzen können und auf diese Weise ein neuer Marktstandard für nachhaltige Geschäftsreisen mitentstehen könnte. Vor der Pandemie wurden bei Siemens jährlich mehr als 2 Millionen Übernachtungen im Rahmen von Geschäftsreisen gebucht. Über die Hälfte der Partnerhotels des Unternehmens hätten bereits ihre Daten zur Verfügung gestellt.