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TSH macht Kapital-Sprung

Singapurs Staatsfonds GIC hat mit dem bisherigen Anteilseigner APG und dem Gründer Charlie McGregor einen nicht genannten, "erheblichen Anteil" an The Student Hotel (TSH) erworben. Die Transaktion bewertet TSH, mitsamt der in der Entwicklung befindlichen Anlagen, mit 2,1 Milliarden Euro.

Amsterdam, Florenz und bald Asien? The Student Hotel hat die Weichen für den globalen Rollout gestellt. © TSH Florence_Lavagnini

Amsterdam, Florenz und bald Asien? The Student Hotel hat die Weichen für den globalen Rollout gestellt. © TSH Florence_Lavagnini

Erst im letzten Herbst hatte The Student Hotel (TSH) 300 Millionen Euro von seinen Anteilseignern Aermont und APG erhalten. Im Rahmen der nun getätigten Transaktion – unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden – stocken APG und der Gründer und CEO Charlie MacGregor ihre aktuelle Beteiligung an TSH in ungenannter Höhe auf. Aermont Capital hat wiederum seine Anteile an The Student Hotel verkauft.

Charlie MacGregor und Aermont Capital wurden 2014 erstmals Anteilseigner, nachdem Charlie MacGregor mit Partnern bereits 2012 das erste The Student Hotel in Amsterdam eröffnet hatte. APG kam im Jahr 2015 dazu, und GIC ist nun als neuer Investor dazugestossen. "Wir freuen uns, in The Student Hotel zu investieren, da die Objekte gut gelegen sind, eine gute Anbindung an Stadtzentren und Verkehrsnetze haben und sich in unmittelbarer Nähe zu Universitäten und anderen Einrichtungen befinden. Wir sind zuversichtlich, dass diese Investition langfristig solide Renditen erwirtschaften wird", sagt Lee Kok Sun, Chief Investment Officer of Real Estate von GIC. TSH spricht durch die aktuelle Transaktion bereits von einer Unternehmensbewertung von 2,1 Milliarden Euro, einschließlich der Pipeline.

Wachsen mit Europa und neuer Technologie

Mit dem neuen Kapitalfluss plant TSH, die Präsenz seiner hybriden Konzepte mit Studierenden-Unterkünften, Zimmern, Apartments, Co-Working- und Tagungsräumen sowie Bars und Restaurants von derzeit 25 Häusern auf 50 auszubauen. 15 sind dabei aktuell in Betrieb - davon eines in Berlin, während der Standort Dresden möglicherweise geschlossen bleibt. Für 2022 sind noch in Madrid, Barcelona und Toulouse drei Eröffnungen vorgesehen.

Der Fokus soll im Moment offenbar weiter auf europäische Großstädte liegen, heißt es auch bei Charlie MacGregor, und er ergänzt: "Wir haben kühne Pläne und das zusätzliche Kapital wird es uns ermöglichen, noch ehrgeiziger zu sein." Mit GIC scheint zumindest der asiatische Markteintritt greifbar. Gerade hier zeigt sich seit einigen Monaten eine große Dynamik, u.a. mit dem Hmlt-Kauf durch Habyt und den Wachstumsplänen der Ascott-Marke Lyf. Darüber hinaus will TSH mit dem Kapital auch in weitere Technologie investieren, um u.a. die erste Raum/Zeit-Buchungsplattform in seinen Häusern zu implementieren. Damit sollen Gäste jeden Bereich buchen können, von Tagungsräumen und Co-Working-Desks bis zum Zugang zu Fitnessstudio, Pool und Tischtennisplatten.

TSH verweist darauf, aufgrund seines hybriden Produkts bislang relativ krisenresistent durch die Pandemie gekommen zu sein. So wurde vor allem der Studierenden-Anteil erheblich erhöht, als der Freizeit- und Geschäftsreiseverkehr drastisch zurückging. Schwankungen wolle man auch künftig mit solchen Möglichkeiten abfedern, was nicht zuletzt die Investoren als wesentlichen Vorteil nennen.