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Wann kann das Jahr 2021 endlich starten?

Portraitfoto von Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice © Bastian Bartsch

Anett Gregorius © Bastian Bartsch

Liebe SO!APART Insightler,

die angepeilte Osterruhe hat diese Woche für große Unruhe gesorgt. Der Ausgang ist bekannt – und es bleibt der Eindruck, dass sich die Regierung mit hochrotem Kopf in längst effektarme Strategien verrannt hat statt pragmatische Neukonzepte zu starten wie es in Rostock, Tübingen oder dem Saarland versucht wird. Deutlich hat man das auch an der Mallorca-Diskussion gesehen: Frustriert und erschöpft buchen einige einen Urlaub, der naheliegender nicht möglich ist. Frustriert und erschöpft regen sich andere darüber auf, weil sie eigentlich zuerst Naheliegenderes wollen. Und der falsche Schluss der Politik? Alles verbieten, das Reisen an den größten Corona-Pranger stellen, es zum gefährlichsten und unwichtigsten erklären. Und davon ablenken, dass Fehler woanders gemacht werden und der Tourismus nicht die Ursache für die aktuell steigenden Infektionen sein kann, wenn er doch seit Monaten quasi nicht stattfinden darf.

Auch bei uns im Segment blockiert diese Art der Politik – in Kombination mit dem Impfschneckentempo, der infolge verzögerten Rückkehr des Wirtschaftstempos und späteren Rückkehr des Geschäftsreisens bei einem verpönten Reisen an sich – zusehends sämtliche weitere Entwicklungen. Das erste Quartal ist bereits bei uns und noch viel dramatischer in der klassischen Hotellerie verloren, das zweite lässt ein weiteres Dahinplätschern erahnen. Und wenn dies so weitergeht, schneidet das Jahr 2021 noch schlechter ab als das Ausbruchsjahr 2020. Wer hätte das noch vor einem halben Jahr für möglich gehalten?

Aber es hilft nichts! Lasst uns froh sein, dass das Reisen in jedem Fall wiederkommt und unser Konzept künftig noch gefragter sein könnte. Auch bei einer Umfrage und einem Talk von Engel & Völkers Consulting, der ADI und RICS Deutschland diese Woche mit über 400 Branchenteilnehmern wurde noch Einmal prognostiziert, dass sich die Ferienhotellerie und das Serviced-Apartment-Segment mit am schnellsten aus der Krise erholen werden. Der Glaube der Investoren an die Erholungsfähigkeit in Deutschland sei da – verbunden mit einem "hohen Appetit, in Deutschland in Hotelimmobilien zu investieren". Und die Mehrheit der Teilnehmer erwartet durch die Corona-Pandemie moderate Preisabschläge am Hotelimmobilienmarkt zwischen nur 1 und 10 Prozent. Allerdings räumten manche auch ein, dass ab Juli Finanzierer nicht mehr abwarten und Neubewertungen stattfinden werden. Es wird also viel davon abhängen, wie schnell Deutschland nun endlich im April und Mai die Pandemielage wieder in den Griff bekommt. Die Hoffnung stirbt dabei zuletzt. Bleiben Sie zuversichtlich!

Euch ein unaufgeregt-schönes Wochenende.

Liebe Grüße,
Anett Gregorius