• Markt
  • Thinktank & Community

Warten auf den Re-Start

Portraitfoto von Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice © Bastian Bartsch

Anett Gregorius © Bastian Bartsch

Liebe SO!APART Insightler,

die Infektionszahlen sinken endlich, wenn auch leider nicht die Zahl der Verstorbenen. Rund 900 Corona-Tote alle 24 Stunden – das ist unfassbar und relativiert viele unserer persönlichen Lockdown-Einschränkungen. Zugleich schließen die Virusmutationen in den nächsten Wochen auch Lockerungen aus. Erst recht, weil in Deutschland der lang erwartete Hoffnungsträger Nr. 1 – das Impfen – zu solch einem Impfchaos mutiert ist. Israel hat bereits mit 4,3 Mio. Impfdosen fast die Hälfte seiner Einwohner geimpft. In absoluten Zahlen gerechnet sind es in den USA und China sogar noch mehr, auch Großbritannien zählt aktuell 7,9 Mio. Impfungen – während es in Deutschland bisher nur 2,1 Mio. sind. Um einen Wettbewerb geht es dabei nicht, weil die Pandemie weltweit bekämpft werden muss. Aber wenn Deutschland aufgrund von zu späten, zu bürokratischen und damit zu wenigen Impfstoff-Bestellungen deutlich hinterherhinkt, dann ist das für den Schutz der Menschen eine Katastrophe und für die Wirtschaft, die noch länger on hold sein muss, auch.

Der Re-Start wird also unter diesen schwierigen Umständen weiter warten müssen. Wann rechnen Sie, Stand heute, wieder mit mehr Auslastung und Umsatz? Bei uns haben diese Woche ein Großteil der Kunden ihre Buchungen von Februar auf Mai verschoben. Auch die Barometer-Umfrage des Geschäftsreiseverbands VDR vom Montag bestätigt den weiter bestimmenden Trend des Nicht-Planen-Könnens: Ein Fünftel der Unternehmen glaubt hier im Hinblick auf ihre Geschäftsreiseaktivitäten, dass die unternehmensinternen Reisebeschränkungen bis Mitte 2021 bleiben werden. Über die Hälfte sagt aber auch inzwischen: Wir entscheiden nur noch kurzfristig, pi mal Impf- und Mutationsentspannung quasi, und ob das Reisen allgemein weiter beschränkt und stigmatisiert wird.

Die Video-Schalte, das „Hören Sie mich?“, wird also weiter das Geschäftsreise-Leben dominieren. Schön nur, wenn diese noch mehr in unseren Serviced Apartments stattfinden würden, während die Gäste länger in unserem Cosy-Safe-Konzept bleiben. Denn auch das hat die VDR-Umfrage wieder deutlich gemacht: Die meisten belassen ihre Mitarbeiter zu Hause, weil sie die gesundheitlichen Risiken fürchten, die fehlende Planungssicherheit sowie die unklaren oder intransparenten gesetzlichen Bestimmungen am Zielort. Und 29 Prozent sagen sogar, dass für sie die mangelnden Übernachtungsmöglichkeiten aufgrund geschlossener Hotels etc. ein Grund sind. Tausende Argumente für unser Konzept und für unser Segment! Wir müssen dies nur noch mehr in die Entscheider-Büros und in die Homeoffices bringen.

Und apropos wenige, geöffnete Hotels. Denkmalneu und Soravia haben diese Woche einen Projekt-Coup angekündigt: Vier, zum Teil in die Jahre gekommene Hotels der Kavun AG im Münchner Bahnhofsviertel werden bis 2022 in Serviced Apartments, Büros und Gewerbe umgewandelt. Eine Konsolidierung im Bereich der stark angeschlagenen Hotellerie, aber für alle Beherbergungsbetriebe im Bahnhofsviertel sicher auch eine neue Chance. Ein Betreiber steht übrigens noch nicht fest.

Kopf hoch halten, mit viel Energie neue Wege suchen und auf endlich mehr Impfungen hoffen – so werden wir auch die nächsten Lockdown-Wochen überstehen. Bleiben wir zuversichtlich!

Liebe Grüße,
Anett Gregorius