Liebe SO!APART Insightler,
nur noch eine gute Handvoll Mal schlafen, dann ist für viele von uns endlich Weihnachts-Ruhe.Nur noch etwa ein Dutzend Mal den Hahn krähen lassen, dann kräht hoffentlich keiner mehr nach diesem so bescheidenen Jahr. Denn die Erschöpfung ist allerorts gewaltig, die Nerven liegen blanker als blank. So vieles polarisierte in diesen Monaten und traf auf so viel Resignation. Und was diese mit uns gemacht hat, sehen wir leider an vielen Stellen. Dabei hatten wir im Winter und Frühjahr noch mal alle Geduld aufgebracht, seit dem Frühsommer wieder eine Aufholjagd hingelegt und laufen nun Extra-Meilen im Zurückfahren, Ausgleichen, im nie ja nix mehr Vorausplanen können. Aber über all das habe ich in den letzten Wochen schon so oft geredet und geschrieben, dass es mir wie eine Dauerschleife erscheint.
Was allerdings sind die Learnings aus diesem Serviced-Apartment-Jahr? Ich habe bei einigen Betreibern nun klar wie Kloßbrühe gesehen, dass dünne Konzepte nicht mehr auf die Beine kommen. Dass zugleich so manche wohnwirtschaftlichen Vertreter unsere Flexibilitäts- und All-In-DNA noch nicht verstanden haben. Dass sich die klassische Hotellerie wiederum mit den richtigen Serviced-Apartment-Konzepten noch findet, aber längst die internationale Vertriebsschlagkraft mitbringt. Der Evergreen Profilschärfung lässt sich über alles stellen.
Ich sehe in unserem Segment einen noch höheren Bedarf an preissensiblen Konzepten, weil ein Mainstream-Angebot auf geringere Kundenbudgets trifft und hier Antworten gefunden werden müssen. Zugleich ist im Premiumsegment noch viel Potenzial für neue Konzepte.
Ich glaube, dass 2022 endlich für das Thema Co-Living in Deutschland die große Stunde schlägt. Dass die Leisure-Komponente einen neuen Fokus erhalten wird und das Segment mit gezielteren Angeboten das Thema zu seinem machen muss. Und dass wir uns endgültig von der reinen Top-7-Standort-Strategie verabschieden werden - neue Standortstrategien sind in vollem Gange. Zugleich sehe ich den expliziten Wunsch, dass mehr Kapital im Segment platziert werden kann. Und: Ich vermute, dass wir nächstes Jahr einige größere Betreiberübernahmen sehen werden. Kurzum: Wir werden ein neues Kräftemessen bei allen Komponenten und Beteiligten erleben. Die Wettbewerbssituation wird sich deutlich verschärfen. Im Segment braucht es viel Energie und Entschlossenheit, um den nächsten Step zum eigenen zu machen.
Lasst uns in den nächsten Tagen und Wochen dafür beim Nichtstun viel Kraft tanken. Anfang Januar starten wir dann wieder mit unserer großen Betreiberbefragung, um den Status Quo des Segments wieder mit Zahlen und Fakten zu untermauern. Machen Sie bitte unbedingt mit! Ich selbst verabschiede mich bis zum 21. Januar 2022 und freue mich, dann mit Ihnen in neuer Frische straight nach vorn zu sehen!
Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Weihnachtsfest mit vielen Glücksmomenten. Kommen Sie gesund und gestärkt ins neue Jahr - und bleiben Sie vor allem zuversichtlich! Denn das können wir wirklich sein!
Liebe Grüße,
Anett Gregorius