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Coworking-Affinität wächst

Das mobile Arbeiten nimmt Fahrt auf: Mehr als jeder fünfte Deutsche mit einem Bürojob ist bereits überwiegend oder ausschließlich mobil tätig. Fast jeder Zweite kann sich vorstellen, regelmäßig im Coworking Space zu arbeiten, so eine GfK-Studie im Auftrag von Engel & Völkers Work Edition.

Coworking Space für Freelancer © stock.adobe.com_Photographee.eu

Working from anywhere, z. B. im Coworking Space – von diesem Trend können auch Apartment-Anbieter mit eigenen oder kooperativen Angeboten profitieren. © stock.adobe.com_Photographee.eu

Dort, wo nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht aktuell Firmen ihre Mitarbeiter ins Büro zurückholen, schicken diese vermehrt auch ihre Teams auf Dienstreise. Das zeigte gerade u. a. die Business-Travel-Studie von GBTA. Im April 2022 nun kam wiederum die GfK-Umfrage im Auftrag von Engel & Völkers Work Edition zu dem Ergebnis: 47,1 Prozent der im Büro Arbeitenden kann sich vorstellen, regelmäßig im Coworking Space ihrem Job nachzugehen.

“Diese Bereitschaft zieht sich durch alle Berufsgruppen – egal ob Freiberuflerin, Angestellte oder Beamter”, stellt Danielle Schindler, Geschäftsführerin des Coworking-Space-Anbieters Engel & Völkers Work Edition, fest. Von den befragten Angestellten mit Bürojob ist es für 47,3 Prozent vorstellbar, regelmäßig im Coworking Space zu arbeiten, bei den Beamten sind es noch 37,6 Prozent.

Wenig überraschend sind besonders die jüngeren Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren Coworking-affin (66,5 Prozent); danach nimmt die Bereitschaft mit zunehmendem Alter ab. Zudem zeigen vor allem Haushalte mit Kindern ein Interesse an Coworking Spaces. Mit 55,6 Prozent ist ihr Anteil höher als in Haushalten ohne Kinder (40,5 Prozent).

Schon jetzt arbeitet, laut der Umfrage, jeder Fünfte mobil und im Büro gleichermaßen, und etwas mehr (21,7 Prozent) sind überwiegend oder sogar ausschließlich mobil tätig. Noch traditionell ausschließlich oder überwiegend am Firmensitz sind damit derzeit noch 54,6 Prozent der Deutschen mit Schreibtischjob anzutreffen. Dazu gehören vor allem Befragte aus Sachsen und Thüringen, wo mit fast 70 Prozent noch am meisten in Deutschland der klassischen Arbeit im Büro nachgegangen wird. Nur einer von zehn Befragten gibt in diesen beiden Bundesländern an, überwiegend oder ausschließlich mobil zu arbeiten.

Anders in Bayern: Hier ist fast jeder dritte Befragte mit Bürojob überwiegend an flexiblen Orten tätig. Zudem ist insgesamt vor allem unter den 30- bis 49-Jährigen das Interesse am überwiegenden oder ausschließlich mobilen Arbeiten groß. Jeder Vierte gibt dies hier an.

Für Engel & Völkers Work Edition, die aktuell einen Cowork-Space-Standort in Hamburg betreiben, ist das Thema Coworking in der Breite der Bevölkerung angekommen. “Die Umfrage zeigt dabei, dass diejenigen, die bereits vor der Pandemie mobil tätig waren, auch eine höhere Affinität zur regelmäßigen Nutzung eines Coworking Spaces haben”, so Danielle Schindler. “Es ist eben auch eine Frage der Persönlichkeit, ob man sich auf neue Arbeitsumgebungen einlassen möchte oder nicht."