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Dialog mit Städten

Liebe SO!APART Insightler,

ich war gestern beim Wohn-Dialog in Frankfurt – als einzige Vertreterin der gewerblichen Welt. Was ein wenig wie der Besuch in der "Höhle der Löwen" klingen mag – um ehrlich zu sein, wir verharrten alle eher in der Sorge um die sich derzeit dramatisch wandelnden Wirtschaftsbedingungen. Sven Carstensen von Bulwiengesa und Michael Klawitter von der DekaBank Deutsche Girozentrale sprachen hier von der aktuellen Wendephase in der Geldpolitik, von den neuen Rezessionsrisiken, vom Rohstoffpreisschock und den beinah täglich nach unten korrigierten Wachstumsprognosen.
Die Inflation sei im Moment primär von den Energiepreisen getrieben, das wird sich normalisieren, sind sie überzeugt. Aber die Baukosten werden mit den Lieferengpässen weiter steigen – was alle in der Realisierungskette von Projekten interessieren muss und einen Dialog braucht.

Für einen Dialog versuchte auch ich zu werben. Erst in dieser Woche konnte man wieder in der Süddeutschen Zeitung lesen, dass Serviced Apartments ein "Reizwort" seien, mit exorbitanten Preisen, die für gewöhnliche Wohnungssuchende nicht in Frage kommen. Beim Wohn-Dialog stellte ich also einmal mehr unser Konzept vor, unsere Zielgruppen, erfolgreiche Beispiele wie am Frankfurter Flughafen und natürlich unsere Charta. Das Kopfnicken war da, aber es bleibt schwer. Wenn wir das Stichwort Küche nennen, rücken wir sofort wieder in die reine Wohnecke. Man glaubt uns nicht, dass wir keine Dauermieter wollen, man könne es nicht prüfen. Und überhaupt ist die Angst der Städte groß, dass sie Infrastruktur nachliefern müssen, wenn wir dauerhafte Mieter haben. Dabei setzen wir uns doch - um es salopp zu sagen - in die gemachten Nester, in die belebten Quartiere mit Shops, Gastronomie und viel Nachbarschaft. Sie kennen die Argumentationsketten aus vielen Ihrer Bauantragsschleifen gut genug ...

Wir bleiben in jedem Fall dran – und zuversichtlich! Gerade arbeiten wir an einem Positionspapier, mit dem wir in den Dialog mit den Städten treten wollen. Dazu demnächst mehr.

Liebe Grüße,
Anett Gregorius