• Markt

Mehr Azubi-Apartments gefordert

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drängt im Rahmen des Mitarbeitermangels auf mehr Apartment-Angebote für Auszubildende bei mehr Förderprogrammen. Dafür hat der DGB ein Papier vorgelegt.

Nicht nur Studierende, sondern auch Auszubildende sollen mehr geförderte Apartmentangebote erhalten. © stock.adobe.com_PR Image Factory

Nicht nur Studierende, sondern auch Auszubildende sollen mehr geförderte Apartmentangebote erhalten. © stock.adobe.com_PR Image Factory

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August mehren sich wieder die Warnungen vor den Folgen eines Nachwuchsmangels in vielen Branchen. Der DGB hat jetzt im Rahmen eines aktuellen Positionspapiers vorgeschlagen, als eine Gegenmaßnahme flächendeckend Apartments speziell auch für Auszubildende auszubauen. "Wenn unsere Gesellschaft mehr Fachkräfte braucht, dann muss sie auch dafür sorgen, dass die Auszubildenden mobiler sein können und sich in der Nähe des Ausbildungsbetriebs eine Miete leisten können", sagt DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell und fordert hier vor allem "preisgebundene und qualitativ hochwertige Wohnheime für Azubis und Studierende".

Die Miete in geförderten Apartments für Auszubildende und Wohnheime solle, so der DGB, nicht mehr als 25 Prozent der durchschnittlichen Ausbildungsvergütung betragen. Derzeit liegt diese bei 836 Euro. Dafür müsse die Bundesregierung nun das von ihr angekündigte Förderprogramm für junges Wohnen schnell und jenseits des bisherigen Flickenteppichs in einigen Bundesländern auf den Weg bringen. Dies nicht nur im Neubau, sondern auch für Sanierungs- und Umbau-Projekte in bereits bestehenden Gebäuden. Als zentrale Adressaten der Förderung nennt der DGB wenig überraschend vor allem öffentliche, genossenschaftliche und gemeinwohlorientierte Wohnbauträger. Zugleich "soll die Förderung mit vorab formulierten Qualitätskriterien verbunden werden, etwa hinsichtlich der räumlichen Ausstattung des Wohnens sowie der Mitbestimmung" der Bewohner", heißt es.

Betreiber wünschen sich flexiblere Lösungen

Auch beim 5. Jahreskongress Temporäres Wohnen im Juni 2022 in Düsseldorf sprachen sich Betreiber und Investoren vermehrt für flexiblere Möglichkeiten bei der Unterbringung von Auszubildenden aus. Dazu gehöre auch, dass Kommunen erlauben, bestehende klassische Angebote für Studierende leichter ebenso für Auszubildende anzubieten, so der Tenor. "Es geht um das Stichwort zeitgleiche Drittverwendung", sagte u.a. Martin Henke, Managing Director von Talyo Property Services. Gerade in den letzten beiden Krisenjahren hätte es viele Gelegenheiten gegeben, nicht vermietete Studierenden-Apartments auch Auszubildenden anzubieten, genauso bei Bedarf an Senioren und Geringverdiener im Sinne eines Generationenwohnens. Solche Angebote für Auszubildende seien nicht zuletzt auch für Arbeitgeber interessant, die ggf. die Unterbringungskosten sogar übernehmen, so der Tenor bei einigen Teilnehmern.