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Viele Hersteller treffen die aktuellen Krisen besonders und gehen vielfach angepasste Wege. Wir sprachen mit Johannes Hegger, dem Geschäftsführer der GH Interior Group, über das veränderte Projektgeschäft, Preisentwicklungen und mehr Nachhaltigkeit mit vorhandenen Einrichtungen.
Ich hoffe, wir kommen zurück zur Normalität. Die Pandemie hat uns mit verspäteten Neueröffnungen und Lieferengpässen vor große Herausforderungen gestellt. Vor allem Metall, Beschläge, Trägerplatten und Schaum erhalten wir verzögert. Hinzu kommen die deutlich erhöhten Materialeinstandspreise und aktuell steigenden Energiekosten, die unsere tägliche Arbeit ebenfalls beeinflussen.
Ich möchte aber nicht von Krise sprechen, sondern von Veränderungen, die gefühlt in kürzesten Abständen eintreten. Wir alle müssen lernen, auf uns zu achten und Krisen und Veränderungen so anzugehen, dass wir wirtschaftlich damit umgehen können.
Vor der Pandemie hätten wir uns in der Regel gefreut, Verträge ein Jahr vor Eröffnung abzuschließen. Heute bekommen wir Angebote, früher zu unterschreiben, was uns vor die Herausforderung der Preisunsicherheit stellt. Wir nehmen stets einen Passus zur Preisentwicklung mit in den Vertrag, viele unserer Kunden verstehen das, aber teilweise treffen wir auch auf totales Unverständnis.
Insgesamt nimmt die Komplexität im Projektmanagement zu. Vor Corona haben wir vor allem das Interieur für die Inneneinrichtung produziert und eingebracht. Heute betreuen wir Projekte oft von der Idee bis zur Realisierung. Wir sind für die Entsorgung des Interieurs zuständig, planen die Neuausgestaltung und richten die Zimmer mit unseren eigenen Produkten wieder ein. Mit unserem Kernbereich FF&E bieten wir alles aus einer Hand und produzieren selbst, dies aus unseren zwei Werken in Polen.
Es sind sogar 27 Jahre. Neben Serviced Apartments statten wir auch Health-Care-Einrichtungen, Schiffskabinen, Hotels, Lounge- und Lobby-Bereiche sowie Restaurants aus. Auf Serviced Apartments sind wir vor vier, fünf Jahren aufmerksam geworden. Neu für uns war, dass wir individuelle Küchen mit einbringen durften. Wir sind sehr stolz, dass wir unsere Expertise im Stayery Berlin, im noch so neuen Brand Rioca wie in München oder auch bei Hapimag an verschiedenen Standorten einbringen durften.
Ich merke, dass das Thema Nachhaltigkeit überall auf der Agenda steht und stelle mir aktuell die Frage: Wie kann Nachhaltigkeit im Serviced-Apartment-Bereich umgesetzt werden? Was heißt Nachhaltigkeit überhaupt?
Für mich bedeutet es, dass wir nicht nur alte Materialien entsorgen und neue einsetzen, sondern dass wir die verschiedenen Rohstoffe weiternutzen und in das neue Interieur integrieren. Zum Beispiel können bei vorhandenen Wandschränken die Fronten aufgearbeitet und mit einem neuen Farbkonzept versehen werden. Auch Holzfußböden lassen sich hervorragend abschleifen und in ein neues Wohnkonzept integrieren.
Eine Umnutzung ist oftmals nachhaltiger als ein Neubau, aber aus einem alten Gebäude wird auch kein Niedrigenergiehaus. Es gibt verschiedene Argumente, die man immer wieder abwägen muss. Einen älteren Teppich kann man an bestimmten Stellen austauschen, schwierig wird der punktuelle Austausch bei Holz und Trägerplatten. Eine Möglichkeit wäre auch, Möbel oder Material aufzuarbeiten und einer Drittverwendung zuzuführen. Wir haben Möbel bei der Entsorgung immer wieder auch an Einrichtungen in Ost-Europa abgegeben.
Die GH Interior Group und Johannes Hegger können Interessierte auch auf der diesjährigen SO!APART als Aussteller treffen. Zudem präsentiert sich das Unternehmen das ganze Jahr über mit seinen Projekten auf dem Supplier Hub.