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Mehr F&B?

Liebe SO!APART Insightler,

als ich mich vor mehr als 20 Jahren in das Segment verguckte, lag es auch daran, dass mich der Bereich Logis interessierte und nicht F&B. Die vielfältige Nachbarschaft unserer Häuser sollte immer alles "mitliefern", und die Küchen in den Apartments machten uns unabhängig. Wir konnten damit gastro-schlank und effizient den Unterschied zu anderen Hospitality-Konzepten machen - und ich bin froh, dass sich daran bis heute nichts geändert hat.

Gleichzeitig zeigen inzwischen so manche coole Frühstücksangebote, Gourmeterlebnisse und Rooftop-Events, was in Serviced-Apartment-Betrieben außerdem geht und gehen könnte. Ob Edyn von London bis München mit Locke-Gastro-Welten, in Berlin die KPM-Terrasse, in München das Adina-Hochhaus-Restaurant oder das Living Hotel am Viktualienmarkt bis vor kurzem mit dem Sterne-Restaurant und natürlich in Leipzig die Felix Suiten als unser SO!APART-Wohnzimmer – es gibt so viele Beispiele, bei denen unsere Häuser sogar zu Hotspots in der Umgebung geworden sein. Das ist großartig zu sehen.

Aber ich bin hin- und hergerissen, wie intensiv wir grundsätzlich diesen Weg weitergehen sollten. Schlank, effizient, risikoarm und "Schuster bleib bei Deinen Leisten" – das sind wir immer noch mit wenigen kostenintensiven Flächen und wenigen Mitarbeitern, gerade jetzt.

Je nach Betriebstyp ist die charmanteste Lösung deshalb immer noch der Mittelweg aus passendem Konzept und passendem Partner, der sein Gastro-Geschäft versteht, von den zusätzlichen Pachterlösen ganz abgesehen. Edyn, Living Hotels .... sie machen es seit Jahren auch nicht anders und können vielmehr mit ihren Partnern als Gesamtprodukt strahlen.

Wer also bei vor allem größeren Objektplanungen auch F&B- und Event-Konzepte als lukrativen Bestandteil des Gesamtkonzepts ins Auge fasst – ich weiß, das machen gerade einige – kann mit seiner modernen Hospitality-Brille hier sicher absolut coole Lösungen aufs Moodboard bringen. Ob man allerdings selbst ins F&B-Umsetzungsrisiko geht, sollte jeder genau durchrechnen und nicht zuletzt im Team überlegen. Unser Segment zieht ja gerade auch Mitarbeiter an, die das nicht (mehr) machen wollen. Und auch viele Kommunen sind gesprächsbereit für Konzepte, die die Angebote in der Nachbarschaft einbinden und für ein vielfaltiges Kiezgefühl mitsorgen.

Ich war diese Woche mit meinem Team noch mal in den Felix Suiten in Leipzig. Genau zwei Wochen nach der rauschenden SO!APART feierten wir in einem besinnlichen Rahmen Team-Weihnachten mit Kaminfeuer, Rehbraten, Glühwein und Activity. Schön war's, und ich bin froh, dass wir im Segment inzwischen so viele tolle Möglichkeiten dafür haben. Aber lasst uns hier betriebswirtschaftlich weise bleiben und es wenn, dann richtig machen.

Ihnen ein schönes zweites Advent-Wochenende, das vielleicht auch den Fußballkrimi von gestern vergessen macht.

Liebe Grüße,
Anett Gregorius