Liebe SO!APART Insightler,
lassen Sie mich heute über meinen letzten Freitag berichten. Dies auch, weil sich diese Woche der Krieg in der Ukraine "halb-gejährt" hat. Sein Beginn in jener Februar-Nacht ließ uns den Atem stocken und setzte damals eine Welle der Hilfsbereitschaft ein, die auch in unserem Segment beeindruckte. Vieles mündete u.a. in der Serviced-Apartment-Initiative #Everybedhelps von Florian Wichelmann (Nena Apartments).
Wir alle nahmen in diesen Winter- und Frühjahrswochen Anteil an bewegenden Familiengeschichten von Flucht und Ungewissheit, und wir hofften, dass der Spuk nach kurzer Zeit vorbei sein würde. Dass dem nicht so wurde und wir inzwischen mit weiteren geopolitischen Folgen von Energie-Engpässen, steigender Inflation etc. konfrontiert sind - das war in unserer bisher halbwegs als heil empfundenen Welt so nicht absehbar, selbst mit und nach Corona. Und wieviel Alltag in die Hilfe der Geflüchteten mit dem Abrücken der TV-Kameras geschlichen ist, auch nicht.
Letzten Freitag bin ich aus diesem Alltag wieder herausgerissen worden – und zwar im besten Sinne. Ich traf Sven Schimank vom Louisa's Place in Berlin, der mir von drei ukrainischen Familien in seinem Haus berichtete, die seit Februar bei ihm wohnen, darunter auch eine Frau, die kurz nach ihrer Ankunft ihr Kind zur Welt brachte. Sven Schimank begleitet bis heute die Familien auf ihrem Weg in eigene Wohnungen in Berlin, unterstützt bei Behördengängen, ist Ansprechpartner für hunderte kleine und großen Themen, die die Menschen im fremden Land bewegen, und vor wenigen Tagen begrüßte er auch den Vater des Kindes aus der Ukraine in seinem Haus. Ich war geflasht von so viel persönlichem Unternehmereinsatz, vom Dranbleiben, vom einfach Helfen, auch wenn kaum noch darüber gesprochen wird. …Ich weiß er mag die große Bühne nicht, aber er ist ein tolles Beispiel für so viele wunderbare stille Helfer in unserem Segment.
Am gleichen Tag folgte ich zudem einer Einladung zu einer Dankes-Feier von Geflüchteten in Berlin. Zusammen mit Florian Wichelmann trafen wir hier schon an der Tür auf Menschen in feierlicher Kleidung. Sie standen für uns und andere Helfer Spalier, erzählten von ihren Wegen und hatten zuweilen Tränen in den Augen, auch weil ihnen so viele Menschen in den letzten Monaten geholfen hatten. Was soll ich sagen: Ich war überwältigt, berührt, aber auch überrascht. Wir hatten damals geholfen mit aller Überzeugung und mit der ganzen Stärke des Netzwerks – und bis zuletzt ist mein, vielleicht auch Ihr Alltag, inzwischen wieder von so vielen anderen Themen dominiert. Der letzte Freitag hat das wieder ein Stück weit zurecht gerückt. Herzlichen Dank an die Danksagenden, an die Helfenden, an die, die immer noch Geflüchtete beherbergen. Ich weiß, das sind viele unter Ihnen.
Unsere Hilfe wird gesehen und weiter gebraucht. In dieser Woche wurde mit den neuen Angriffen auch wieder bekannt, dass tausende weitere Flüchtlinge erwartet werden.
Wir alle sind also miteinander von dem Krieg und seinen Folgen betroffen. In den nächsten Monaten werden wir das auch in Form der Energie-Krise etc. spüren, dies sicher auch im Betrieb unserer Häuser und weiterer betriebswirtschaftlicher Überlegungen.
Wie geht es Ihnen gerade mit all diesen Themen? Wie gehen Sie in den Herbst? Wir wollen dies evaluieren und führen gerade wieder eine Stimmungsumfrage durch. Nehmen Sie bitte teil! Wir berichten über die Ergebnisse!
Ihnen ein schönes Wochenende! Bleiben Sie zuversichtlich!
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius