Liebe SO!APART Insightler,
die Wohnungswelt war diese Woche wieder am Hyperventilieren. Denn die Vonovia hat die Pläne für insgesamt 60.000 Wohnungen nun doch auf Eis gelegt. Zugleich haben zwei Verbände ihre Teilnahme am Kanzler-Wohngipfel für Montag abgesagt, und überhaupt war wieder viel Wut auf eine zaudernde Regierung spürbar, die in der Baukrise nun gar nicht mehr aus der Deckung kommt.
Wie sehr – und wie sehr nicht unser Segment diese Wohnungskrise betrifft, wissen wir alle mit Blick auf unseren grauen Rechtsstatus in der Charta des Temporären Wohnens. Umso beeindruckter war ich, diese Woche zu lesen, wie sich die Wirtschaft und Institutionen gerade selbst helfen. In Berlin hat die Charité im Huckepack mit der Berlinovo 76 Apartments für internationale Pflegefachkräfte eröffnet – und sucht Wohnraum-Partner, mit der sie noch mehr Fachkräfte nach Berlin locken kann.
Die Berlinovo sagt, dass sie generell in den nächsten Jahren mehr als 2.000 Beschäftigtenwohnungen folgen lassen will. Und auch wir als Serviced-Apartment-Anbieter sollten uns hier angesprochen fühlen, finde ich, und proaktiv Lösungen für Unternehmen und Institutionen finden.
Zumindest in Berlin scheint der Druck unausweichlich, auch auf uns „auszuweichen“. Denn das Land richtete diese Woche bei der Schlüsselübergabe mit der Charité den Daumen nach oben und wünschte sich mehr davon. Finanzsenator Stefan Evers sagte, dass das Beschäftigtenwohnen „aufgrund der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt“ „aktuell wichtiger denn je“ sei. Und man könne ihn auch beim Wort nehmen, weil das Thema sogar Teil des Personalentwicklungsprogramms 2030 von Berlin ist. Gut! Jetzt müssten nur noch alle Bezirksämter davon Kunde erhalten warum – und vor allem lernen, weshalb und weswegen Serviced Apartments und wohnwirtschaftliche, professionelle Kurzzeitangebote richtig und wichtig für Städte wie Berlin sind.
Wir bleiben dran – und wir brauchen dafür auch wieder Zahlen! Gerade haben wir unser Herbst-Stimmungsbarometer gestartet und wollen wissen, wie gut das Segment im Moment zu welchen Preisen belegt ist – und wie sehr der quasi Stillstand bei den Investitionen auf das Gemüt schlägt. Machen Sie bitte mit – und lassen Sie uns auch auf der Expo Real in zwölf Tagen über diese und andere Themen sprechen.
Herzliche Grüße,
Anett Gregorius