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Raus aus dem On-Off

Liebe SO!APART Insightler,

ich habe mal nachgeschaut. Vor einem Jahr habe ich an dieser Stelle geschrieben: " ... aber gewiss ist freilich nichts. Vielmehr wurde die Ungewissheit verlängert, und das Zähne zusammenbeißen bleibt für viele ohne Planbarkeit und Ziel ..."
Wir sprachen schon viel vom derzeit erlebbaren Déjà-vu. Aber sind wir mal ehrlich, es ist im Moment schlimmer als vor einem Jahr. Damals warteten und hofften wir auf das baldige flächendeckende Impfen, um der Pandemie ein gewisses Ende zu setzen. Jetzt müssen wir alle im Huckepack zum Impfen aufrufen, und wir erlebten diese Woche eine beeindruckende Welle an entsprechenden Unternehmenskampagnen. Denn letztlich ist den meisten inzwischen bitter klar, dass das ständige On-Off von Leben und Wirtschaft zur Spirale geworden ist. Wir kommen aus dieser nicht mehr heraus, wenn sich nicht mehr Menschen impfen lassen. Das sehen wir auch vor der Haustür: Dort wo tendenziell mehr Menschen in Deutschland geimpft sind, wie in einigen nördlichen und westlichen Regionen, gibt es tendenziell weniger Einschränkungen und Schließungen. In Teilen des Südens und Südostens steht das Leben dagegen ein Stück weit still. Akteure im Segment klagen vor allem hier über Stornierungen und fehlende Vorausbuchungen. Aber letztlich ist, wo auch immer man hinsieht, gewiss: Die Reserven sind aufgebraucht, die Planungen für 2022 gelähmt und die Moral in den Teams bald am Ende. Deutschland hat sich das On-Off geleistet, und nun können wir es uns nicht mehr leisten.
Der offiziell vollzogene Regierungswechsel am Mittwoch bringt hier hoffentlich das Tun wieder in Schwung. Für mich der wichtigste Satz diese Woche war, dass zukünftig die Untersagung von Reisen sowie von Übernachtungsangeboten ausgeschlossen sein soll. Das ist gut und richtig, aber setzt trotzdem niedrige Corona-Fallzahlen voraus. Denn wer schickt seine Mitarbeiter los, wenn quasi Gefahr im Verzug ist.
Bleibt die Zuversicht: Vor einem Jahr habe ich in einem meiner Freitagsgrüße von unserem Segment mit seinen besonnenen Akteuren geschwärmt, so besonnen wie man in diesen Tagen nur sein kann. Let's stay Chakka!

Liebe Grüße,
Anett Gregorius