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Nicht den internationalen Anschluss verlieren

Portraitfoto von Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice © Bastian Bartsch

Anett Gregorius © Bastian Bartsch

Liebe SO!APART Insightler,

jetzt hatten wir zwei Wochen Osterpause und doch gehofft, dass wir heute über etwas mehr Zukunft und Perspektive reden können. Aber die Lockdown-Beschränkungen werden gerade noch einmal verschärft, der Wahlkampf wechselt auf Kosten vieler notwendiger Entscheidungen in den Tobe-Modus, und der Reise-Re-Start in Deutschland und vielen Teilen Europas verzögert sich als ein Ergebnis immer weiter nach hinten.

Derweil schlägt die Hotellerie Alarm, auch nachdem diese Woche Maritim Hotels massive Notverkäufe ankündigen musste. In einer betroffen machenden Pressekonferenz gestern haben mehrere große Hotelunternehmen eindrücklich dargelegt, wie dramatisch die Situation in der Branche mittlerweile aussieht – dies vor allem aufgrund nicht erfolgter Entschädigungszahlungen durch den Staat. Und so fasste heute Maria Pütz-Willems, die Chefredakteurin des Branchenmagazins HospitalityInside.com, in ihrem Editorial die Situation mit hässlichen, aber wohl nicht mehr anders zu wählenden Worten zusammen als „SOS, die Branche verreckt“.

Das Ausland, das immer besser mit der Corona-Situation klarkommt und auf fortschreitende Impfungen blickt, schafft derweil Fakten. Sei es mit dem Testen von Reisepässen mit integrierten Gesundheitsdaten oder mit Flügen bzw. Einreisen für nur Geimpfte im Rahmen von konkreten touristischen Öffnungsstrategien. Zudem schießen sich einzelne Reiseanbieter bereits gezielt auf Geimpfte und Genesene ein. Und Unternehmen, die offenbar noch ausreichend Mittel übrig haben, sorgen für Paukenschläge, auch in unserem Segment. Der avisierte Kauf von Extended Stay America mit über 600 Betrieben durch Blackstone und Starwood Capital im März für stolze US$ 6 Milliarden wird sicher noch für einige Bewegungen in den nächsten Monaten sorgen.

Wir dürfen hier in unserem Markt nicht den internationalen Anschluss verlieren, obwohl die Möglichkeiten bei uns noch immer so eingeschränkt sind. Aber Ereignisse wie der Fall des Mietendeckels diese Woche bringen für einen Teil des Segmentes neue Optionen, womit allerdings der Graubereich auch wieder wachsen dürfte. Beim 4. Jahreskongress Temporäres Wohnen nächste Woche (29. / 30. April 2021), den ich als Co-Moderatorin begleiten darf, werden wir über unsere Möglichkeiten und Hausaufgaben viel zu sprechen kommen. Wenn Du magst, hier kann man sich noch anmelden. Und weil es schon um "Hausaufgaben" geht: Gerne möchte ich Dir die aktuelle Studie unserer Kooperationspartnerin Julie Lenz ans Herz legen. Sie erarbeitet derzeit im Rahmen ihrer Masterarbeit Kennzahlen für das Segment in Deutschland und Österreich. Bitte unterstützen Sie sie mit Deinem Fachwissen.

Bleibt mir, Dir eine gute Verschnaufpause für das Wochenende zu wünschen - mit aller Zuversicht natürlich.

Liebe Grüße,
Anett Gregorius