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6,9 Prozent mehr Marktvolumen

Nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2020 hat sich der Wert der investmentrelevanten Hotels in Deutschland 2021 wieder erhöht. Laut Union Investment und Bulwiengesa haben daran das Budget-Segment, die Markenhotellerie und Serviced Apartments wesentlichen Anteil.

Allgemeine Aufwärtsstimmung: Auch beim Marktvolumen der Hotels zeichnet sich seit letztem Jahr Erholung ab. © stock.adobe.com_Tiberius Gracchus

Allgemeine Aufwärtsstimmung: Auch beim Marktvolumen der Hotels zeichnet sich seit letztem Jahr Erholung ab. © stock.adobe.com_Tiberius Gracchus

Das von Union Investment und Bulwiengesa ermittelte Marktvolumen der deutschen Hotels mit institutioneller Qualität rangiert Ende 2021 bei ca. 55,7 Milliarden Euro und damit um 6,9 Prozent über dem revidierten Vorjahreswert (52,1 Milliarden Euro). „Die Steigerungsrate liegt damit wieder auf dem durchschnittlichen Niveau vor der Pandemie", erklärt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hospitality bei Union Investment. "Der deutsche Hotelmarkt zeigt erfreuliche Erholungstendenzen mit überproportionalem Wachstum bei den traditionell krisen-resilienteren Segmenten, im Budget/Economy-Segment, der Markenhotellerie und auch bei Betreiberkonzepten wie den Serviced Apartments.“

Wesentlicher Wachstumstreiber sei – neben dem Zuwachs an neuen, vielfach markengebundenen Hotels und Serviced Apartments – ein wachsendes Interesse institutioneller Investoren an Objekten außerhalb deutscher Großstädte. Die Auswertung des Marktvolumens nach regionalen Gesichtspunkten ergab besonders überproportionale Wertzuwächse in Städten mit unter 500.000 Einwohnern. „Rund jedes zweite Hotelzimmer in Deutschland ist mittlerweile auf dem Radar institutioneller Investoren“, sagt Dierk Freitag, Partner der Bulwiengesa AG.

Steigende Marktwerte erwartet

Unter Berücksichtigung der 2021er Mengen- und Performanceeffekte betrug der Wert eines Hotelzimmers in Deutschland durchschnittlich rund 138.400 Euro (+5,7 %). "Das sind noch immer rund 10.000 Euro weniger als 2019, jedoch 7.500 Euro mehr als 2020", heißt es im Bericht. Die theoretische Wertbandbreite eines Hotelzimmers reicht von durchschnittlich 127.500 Euro in der Budget/Economy- bis 235.500 Euro pro Zimmer in der Upscale-Hotellerie.
Die Transaktionsquote (Verhältnis von Marktvolumen zu Transaktionsvolumen) lag 2021 im institutionellen Hotelmarkt bei 4,5 Prozent.

Noch herrscht Kaufzurückhaltung, für 2023 rechnet Dierk Freitag aber mit weiter steigenden Marktwerten. "Diese werden aufgrund steigender Bau- und Finanzierungskosten deutlich weniger als 2021 aus Angebotszuwächsen (,Mengeneffekt') resultieren, sondern aus der steigenden Wirtschaftskraft der Bestandsanbieter (,Performanceeffekt'), da die Zimmerraten steigen und Betriebe zunehmend personalextensiver, digitaler und nachhaltiger sowie Portfolios mit höherer Diversität konzipiert werden“, prognostiziert Dierk Freitag.