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Ready to go, aber ohne Perspektive

Portraitfoto von Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice © Bastian Bartsch

Anett Gregorius © Bastian Bartsch

Liebe SO!APART Insightler,

heute starte ich meine Zeilen gleich mit unserem nächsten Branchencall: am Donnerstag, 11. März 2021, von 13.30 bis 15 Uhr! Ich hatte Dich schon letzte Woche herzlich dazu eingeladen. Heute nun auch mit der genauen Uhrzeit und dem Link zur Teilnahme (siehe unten). Was haben wir diesmal vor? Wir stellen erste Zahlen aus unserer diesjährigen Marktbefragung vor. Marc P. Werner wird kurz über die aktuelle Rechtssprechung und Gesetzesvorlage bei Mietverträgen und §313 BGB sprechen. Und sehr viel tauschen wir uns mit großen und kleinen Betreibern konkret über die aktuelle Situation aus. Kommen Sie gern vorab mit Themenwünschen auf uns zu. Es soll einmal mehr ein offener und ehrlicher Dialog werden. Denn zu besprechen gibt es gerade genug. Ob über den Boom, der gerade bis ins sprichwörtliche Hintertuxing stattfindet. Über den möglicherweise vermeintlichen Boom der Serviced Apartments in alten Hotels. Über die Lust an neuen Managementverträgen. Über den Frust an zu geringen Raten. Über Rücklagen, die schmelzen. Über die Stimmung der Mitarbeiter. Über Geschäftsreisende, die weiter zuhause bleiben müssen ... Der Geschäftsreiseverband VDR hat diese Woche betont, dass die Unternehmen "ready to go" sind. Sie sind vorbereitet auf das neue Reisen, auf neue Travel-Risk-Themen und den alten, bitter notwendigen Geschäftsaustausch vor Ort. Allein die berühmt-berüchtigt gewordenen Ministerpräsidenten-Konferenzen schaffen weiter Null Perspektive und Planungsfaktor. Das Reisen soll weiter nicht stattfinden, Mobilität ist verpönt, und über Hotels wird erst gar nicht gesprochen. Viele Aufreger, die die betroffenen Akteure nun langsam und verständlicherweise zur Weißglut treiben.

Die Branchenverbände sind da klar in ihren Forderungen: endlich die Reisehürden senken, indem eine Quarantäne für ein- und ausreisende Geschäftsreisende abgeschafft wird, stattdessen gezielt und häufiger Schnelltests einsetzen, dabei verstärkt digitale Impf-/Test-Nachweise nutzen bei insgesamt klaren, einheitlichen Regelungen für Dienstleister und Reisende – und natürlich massiv impfen, wenn möglich auch durch die Betriebsärzte in den Unternehmen. Die Forderungen sind alle nicht neu. Doch sie bleiben neuerlich ohne Perspektive und verschärfen die Lage. Die Stimmung ist entsprechend auch bei uns seltsam – dauerbelastend on hold und doch irgendwie geschäftig ob der Projekte, die ungehindert loslaufen sollen. Doch die Luft wird spürbar dünner. Diese Woche hat Star Inn endgültig die Hände gehoben, auch bei Ghotel bleiben einige Betrieb nun endgültig geschlossen. Betroffen sind damit auch Apartmentangebote der ersten Generation, während Start-ups mit ihren Übernahmen fleißig das Feld von hinten aufrollen. Es zeigt sich: Alte Apartmentkonzepte überstehen nicht per se die Krise. Wer schon vorher ein Stück weit mit einer Konzept-Konsolidierung konfrontiert war, steht jetzt vor existenziellen Entscheidungen. Wir sind mitten drin im neuen Karten mischen.

Bleiben Sie dabei zuversichtlich! Und bis nächste Woche beim Branchencall! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,

Liebe Grüße,
Anett Gregorius