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Wir sind ein Hospitality-Konzept!

Portraitfoto von Anett Gregorius, Gründerin von Apartmentservice © Bastian Bartsch

Anett Gregorius © Bastian Bartsch

Liebe SO!APART Insightler,

diese Woche las ich, dass unsere bestens im Segment bekannten Stayery- und Limehome-Frontmänner Hannibal DuMont Schütte und Josef Vollmayr Redner beim Hotelimmobilien-Kongress im Sommer sein werden. Glückwunsch, Hannibal und Josef! Ihr erobert sukzessive die großen Bühnen der Hotellerie und könnt hier sicher in einen befruchtenden Austausch treten. Denn wir sind am Ende alle in der Beherbergungsbranche stark gebeutelt, wenn auch das Serviced- Apartment-Segment etwas weniger – und die Pandemie sowie mittlerweile auch viele politische Fehlentscheidungen und Verzögerungen sind schuld, nicht der alte Dampfer Hotellerie, während wir im Segment vermeintlich alles besser machen.

Warum sage ich das so deutlich: Weil ich finde, dass wir in diesen Tagen bei allem Popstar-Hype aufpassen müssen, dass unser Konzept glaubwürdig bleibt, verbindend und nicht als Steigbügelhalter für alle Trittbrettfahrer genutzt wird. Nach dem Motto: Die sind digital, die nicht. Die brauchen Personal, wir verzichten schlauerweise. Wir haben 90 Prozent Auslastung (in 30 Einheiten, die wir nicht dazusagen), und die nur 8 Prozent. Und wer nur eine Küche hat oder sogar keine, ist schon ein longstay-fähiges Serviced-Apartment-Konzept. Es braucht auch künftig ein klares, länger-bleibendes Konzept - im doppelten Sinne. Eines, das die USP herausarbeitet und so eine Marke kreiert. Und es braucht Hospitality, weil wir Teil der Hospitality sind und dies eines unserer USPs als Serviced Apartments bleibt. In diesem Sinne, so meine Meinung, sollten wir in der Regel auch Mitarbeiter brauchen und wollen, wenn auch nicht so viele wie in der klassischen Hotellerie. Und digitale Prozesse im Haus dienen dann der Entlastung der Hosts, nicht um auf Hospitality zu verzichten. Für viele dürfte das keine neue Erkenntnis sein, aber in Zeiten einer noch größeren Immobilien- und Flächeneffizienz-Denke und großer Investorenrunden in unserem Segment muss man das mal wieder betonen.

Ich bleibe überzeugt: Wer in Serviced Apartments investieren will, investiert in ein Hospitality-Konzept, das zeitgemäßer und lukrativer ist als eine reine Tech-Immobilie. Selbst Airbnb hat den Uli, die Jane und den Miguel als nicht austauschbaren Host und damit Ur-Konzeptbestandteil implementiert. Und dass nur Tech auch in der Operativen zu Qualitätseinbußen sowie zu ungebetenen Gäste führen kann, haben wir letzte Woche auch beim Branchencall wieder hören können.

In diesem Sinne: Ich freue mich auf alles Neue und Gute, was nach Corona kommt, aber wir sollten uns dabei treu bleiben und auf unser Ur-Konzept vertrauen.

Bleiben Sie zuversichtlich!

Liebe Grüße,
Anett Gregorius