Mit der endgültigen Veröffentlichung ihres Berichts für das Geschäftsjahr 2021 am 20. April 2022 hatte die Corestate Capital Holding schon angekündigt, sich für Kostensenkungen von Randaktivitäten zu trennen und auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Nun verkauft sie mit der Capera ihren Immobilienmanagement-Anbieter im Full-Service-Bereich mit rund 3 Millionen Quadratmeter verwalteter Fläche. Der Kaufpreis soll bei 14,5 Millionen Euro liegen, wie Thomas Daily berichtet. Neue Eigentümer werden Soravia und Denkmalneu, die bereits u.a. bei den Serviced-Apartment-Projekten am Münchner Hauptbahnhof miteinander kooperieren.
Soravia, u.a. auch an Numa beteiligt, erwirbt Capera für ihr Tochterunternehmen Adomo und will damit weiter in Deutschland wachsen. Denkmalneu beteiligt sich mit 33 Prozent an der Übernahme. Die Transaktion soll bis Ende Mai 2022 abgeschlossen sein.
Corestate kämpft weiter um Refinanzierung
Capera betreut aktuell mit mehr als 320 Mitarbeitern rund 30.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten für Immobilieneigentümer, Asset Manager, Fondsinitiatoren und Wohnungsbaugesellschaften im Bereich kaufmännische Verwaltung, technische Bewirtschaftung und Mieterbetreuung. Die Immobilienprojekte von Soravia sollen nach ihrer Fertigstellung hinzukommen. Soravia und Denkmalneu wollen damit beide, das betonen Erwin Soravia und Jürgen Dziumbla (Gründer und Geschäftsführer von Denkmalneu), die Geschäftsfelder Property, Hospitality und PropTech stärken.
Die Corestate wiederum kämpft weiter mit ihrer Refinanzierung und hat mit Blick auf die gestiegene Nettofinanzverschuldung im 1. Quartal 2022 gegenüber Ende 2021 von knapp 527 auf knapp 533 Millionen Euro heute ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 zurückgezogen. Um Optionen zur Refinanzierung der Wandelschuldverschreibung und Anleihe unter Einbeziehung von potenziellen Alternativszenarien zu prüfen, beauftragte sie jetzt einen Financial Advisor. Derzeit stehen auch die Immobilien der Joyn-Serviced-Living-Häuser in Köln und Düsseldorf zum Verkauf. Inwiefern Joyn danach Betreiber bleiben wird, ist noch unklar.